Die Burg zu Burghausen genießt eine herausragende Stellung durch ihre historische Bedeutung als landesherrliche Burg der bayerischen Wittelsbacher. Das mächtige Bollwerk galt als die stärkste Festung im Lande und verkörperte den Macht- und Repräsentationswillen der bayerischen Herzöge.
Als sicherer Familienwohnsitz der in Landshut residierenden niederbayerischen Herzöge erfüllte sie in dieser Zeit vielfältige Funktionen: sie diente als Hofhaltung der Herzoginnen und Erziehungsort der Kinder, als Wohnsitz des Erbprinzenpaares und als Witwensitz. Die Reichen Herzöge von Bayern-Landshut verwahrten in der wehrhaften Trutzburg ihren Gold- und Silberschatz.
Mit einer Ausdehnung von etwas über 1000 Metern Länge ist die Burg zu Burghausen die längste Burg der Welt. Die bis heute von nahezu intakten Ringmauern umwehrte Anlage erstreckt sich hoch über der Stadt Burghausen auf einem schmalen Bergrücken zwischen der Salzach und deren Altwasserarm, dem Wöhrsee.
Fünf große Höfe, ehedem durch Gräben und Toranlagen gesichert, unterteilen als Abschnitte der Befestigung das Bergplateau. Mit ihren Wehrmauern, Toren und Türmen und den Wirtschaftsgebäuden und Wohnbauten für Hofbeamte und Handwerker bilden sie den Auftakt der Gesamtanlage, die in der mächtigen Kernburg um den inneren Burghof an der Südspitze des Burgbergs kulminiert.